Salen Arion Admin
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| Thema: Die Nachtmahre Sa Jan 13, 2018 11:01 am | |
| Die Nachtmahre "Wenn die Nacht sich ein Gewand aus 1000 Schatten webt."
'Kindliche und verspielte Schattenwesen', 'stolze und mächtige Hüter' wurden die Nachtmahre einst genannt. Vergessene Legenden sprachen von Wesen, die auf Wellen oder Pferden aus Schatten ritten, eins mit ihnen wurden und zwischen den Ebenen unserer Welt wandeln konnten. Doch diese Tage sind längst Vergangenheit, hat der Mensch die wohl übernatürlichsten Wesen Varantas in die Knie gezwungen. Nachtmahre gelten heute als Sklaven der Menschen, ihrer Magie entmächtigt und ihres verspielten Wesens beraubt.
Aussehen Nachtmahre sehen den Menschen gar nicht mal so unähnlich. Sie sind von ihrer Statur her zwar etwas größer und ihre Züge filigraner, doch würde man ein menschliches Skelett neben das eines Nachtmahres legen, gäbe es nur wenige Unterschiede. Der 'Grundbau' ist also gleich: Die Schattenwandler besitzen ebenfalls zwei Beine, Arme, Hände, Augen und ja, selbst der Haarwuchs gleicht sich! Trotzdem würde man einen Nachtmahr direkt auf den ersten Blick erkennen. So ist zum Beispiel die Haut der Schattenwesen dunkel. Manchmal gräulich, manchmal bläulich, aber in jedem Fall dazu gedacht mit den Schatten dieser Welt verschmelzen zu können. Auch das Haar hat eine dunkle Farbe, wobei es dabei auch Ausnahmen geben soll. Eine weitere Gemeinsamkeit mit den Menschen sind die Ohren der Nachtmahre. Ähnlich wie manche Adelige besitzen sie lange, spitz zulaufende Ohren. Diese sind in den meisten Fällen sogar noch größer und auffälliger als die der Adeligen. Vor vielen Jahrhunderten war es für Nachtmahre noch üblich von einigen grauen Nebelschwaden umgeben zu sein. Aus ihnen formten sie häufig ihre Magie oder sie nutzten die Schatten, die sie warfen. In der heutigen Zeit kommt es jedoch nur in seltenen Fällen bei freien Nachtmahren vor.
Fähigkeiten Einst galten Nachtmahre als die mächtigsten Wesen in ganz Varantas. Als Wächter und Hüter der Traumwelt besaßen sie viele mächtige Fähigkeiten, nicht zuletzt besaß fast jeder Nachtmahr 'die Aura' und war somit magiebegabt. Als sie noch Zugriff auf die Traumwelt hatten, benötigten sie nicht einmal ein Artefakt aus magischem Erz, um ihre Magie ordentlich wirken zu können. Allerdings war ihre Magie auch nie an Sprüche oder einzelne Zauber gebunden, sondern eher allgemein zu betrachten. Neben der Aura nannten die Nachtmahre die 'Macht der Schatten' ihr eigen. Diese Macht und das Wissen darum erlaubte es den Wesen auf die Schatten der Welt zuzugreifen, diese zu kontrollieren, sich in ihnen zu verstecken und durch sie zu springen. Sie war der Grund dafür, warum Nachtmahre in und aus der Traumwelt wandeln konnten. Außerdem spielten sie mit dieser Macht den sterblichen Wesen gar lustige Streiche. Zu dieser Zeit galten Nachtmahre außerdem als unsterbliche Kreaturen. Die Entwurzelung und Versklavung ihrer Art wirkte sich jedoch auf alle Nachtmahre aus. Die Aura ist selten geworden und wer sie besitzt gleicht in seiner Begabung ganz dem menschlichen Magier. Auch die Fähigkeit zwischen dieser und der Traumwelt zu wechseln ist nach und nach verloren gegangen, ganz zu schweigen von all dem übernatürlichen Wissen. Nur wenige wissen um die Macht der Schatten und noch weniger Nachtmahre können diese nutzen. Das liegt vor allem daran, dass ein Großteil der Nachtmahre versklavt ist und man ihnen einen Sklavenring anlegt, der sämtliche übernatürliche Energie unschädlich macht. Abgesehen von ihrem Äußeren, einer natürlichen starken Ausdauer und Kraft kann man die Nachtmahre kaum mehr vom Menschen unterscheiden. Auch die Lebenserwartung ist mit 70 bis 100 Jahren deutlich nach unten gegangen.
Ein Leben in Sklaverei Als Sklave hat man es in Varantas gar nicht leicht. Das Leben besteht daraus seinem Herren zu dienen – sei es nun im Haushalt, als persönlicher Speiselieferant oder auf dem Bau. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Rechte besitzt man in der Versklavung nicht, man kann froh sein, wenn man genug zu Essen bekommt oder ein gnädiger Herr einen Schlafplatz erlaubt. Es ist übrigens sehr einfach Sklaven von freien Nachtmahren zu unterscheiden. Um die Nachtmahre (oder auch andere übernatürliche Wesen) ihrer Magie zu berauben, tragen diese einen sogenannten 'Sklavenring'. Das ist ein kleines Stück bearbeitetes magisches Erz, welches durch den Nasenrücken zwischen den Augen angebracht wurde und Magie in sich aufnimmt. Würde ein Sklave diesen Ring entfernen, würde er eine hässliche Wunde und Narben hinterlassen. Grundsätzlich lassen sich Sklaven in zwei Gruppierungen unterteilen: Haussklaven und allgemeine Sklaven. Haussklaven dienen ihrem Herren oder einer Familie persönlich, während die allgemeinen direkt einer Dynastie unterstehen. Man sieht sie in den Minen arbeiten, die Städte ordentlich halten oder öffentliche Gebäude errichten. Um sich das Leben als Sklave noch ein wenig besser vorstellen zu können, folgt nun eine Auflistung möglicher Aufgaben für Haussklaven: Reinigungsarbeiten, Aushilfe in der Küche (für besonders vertrauenswürdige Sklaven), erster Vorkoster (vor dem menschlichen Vorkoster), Lieferarbeiten, Botengänge, Reparaturen im Haus, Gartenarbeit, Näharbeiten (Kleidung flicken), persönlicher Obsthalter (herumstehender Sklave, der nur dazu dient Trauben oder anderes Obst bereit zu stellen), Luft zu fächeln (besonders an heißen Tagen), Besorgungen erledigen (Einkäufe tätigen) usw.
Hintergrund Nachtmahre lebten früher im Einklang mit sich selbst und der Natur. Sie beherrschten uralte Sprachen, gaben vergessenes Wissen von Generation zu Generation weiter und es war nie nötig eine Art der Hochkultur mit Schrift, Geld oder Handel zu bilden. Das ist auch der Grund, warum heute kaum mehr etwas über die Kultur der Nachtmahre bekannt ist. Die Versklavung hinterlässt nichts als vage Legenden, die hinter hervor gehaltener Hand unter den Sklaven kursieren. Was die Aufgaben der 'Hüter der Traumwelt' beinhalteten, wird heute niemand mehr berichten können. Was noch zu berichten ist, stammt aus der Hand der Menschen. Diese erzählen von den grausamen Streichen, die die Nachtmahre ihnen spielten und davon, wie die Schattenwandler Dämonen nach Varantas brachten. Wie viel Wahrheit hinter diesen Behauptungen steckt, lässt sich nur noch erahnen. In der Erinnerung des Volkes bleibt jedoch eins zurück: Woher man kommt. Man erinnert sich an die Freiheit, die die Nachtmahre einst ihr Eigen nannten. Man erinnert sich an die Jagd, die die Menschen auf sie machten und an die Versklavung, die über die Jahrhunderte systematisch verbessert wurde. Auch wenn es nicht den Anschein machen mag, so sehnen sich viele Schattenwesen noch nach ihrer Freiheit.
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