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Salen Arion
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BeitragThema: Glaubensrichtungen   Glaubensrichtungen EmptyDi Jan 23, 2018 3:39 pm

Glaubensrichtungen
"Mögen die Götter über uns wachen."

Der Drei'ismus mag zwar der anerkannte Glaube auf Varantas sein, ist jedoch bei weitem nicht der einzige. Über die Jahrhunderte haben sich neben der großen Religion viele kleine Glaubensrichtungen entwickelt. Ebenso greifen einige mächtige, alte Legenden noch nach der heutigen Realität: So zum Beispiel der Glaube der Temconis oder die alten Wächter der Raben.
Andere Glaubensrichtungen sind im Menschenkönigreich allerdings nur ungerne gesehen. Sie sind nicht verboten, aber man befindet sie im Allgemeinen als absonderlich und unnormal. Lebt man mit so einem Glauben unter den Menschen oder betritt mit ihm ihr Königreich, so kann man sich auf Getuschel und seltsame Blicke einstellen. Aus diesem Grund behält man dies meist eher für sich.

Vorlage:

Inhalt
Aktive varantische Glaubensrichtungen
• Drei'ismus (allgemeiner Menschenglauben)
• Die Seewache (veralteter Glaube der Nordmenschen)
• Sumpfkinder (Glaube einer Gruppe von Wilden im Nimmermoor)

Ausgestorbene varantische Glaubensrichtungen:
• Ahnenglauben (ausgestorbener Glaube der Zwerge)
• Dragenas Stern (Ausgestorbener Glaube der Dragena)

Glaubensrichtungen aus Karantas:
bisher keine

Glaubensrichtungen aus Narantas:
bisher keine


Zuletzt von Salen Arion am So März 22, 2020 6:11 pm bearbeitet; insgesamt 6-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Glaubensrichtungen   Glaubensrichtungen EmptyMi Feb 28, 2018 4:58 pm

Drei'ismus
"Wir huldigen den heiligen Drei"

Bezeichnung: Der Drei'ismus
Ursprung: Im Westen Varantas
Ausbreitungsbereich: Ganz Varantas
Häufigkeit: Sehr häufig | Fast jeder kennt den Glauben | Ein Großteil der Bevölkerung glaubt daran

Beschreibung:
Der Drei'ismus wird in Varantas als die Weltreligion angesehen. Er ist auf dem ganzen Kontinent verbreitet und fast jeder Mensch hat zumindest schon einmal von ihm gehört. Auch unter den übernatürlichen Wesen ist der Drei'ismus bekannt. Man glaubt dabei an die drei Götter der Schöpfung: Enel, den Gott des Landes, Tatnel, den Gott des Wassers und Imel, den Gott des Himmels. Vor allem Enel erhält dabei viel Aufmerksamkeit, weil er als Vater der Menschheit und somit als Hauptgott gilt. Die anderen beiden Götter werden eher bei spezifischeren Begebenheiten zu Rate gezogen. So ist Tatnel zum Beispiel der Schutzgott der Seefahrer und man bittet Imel um Hilfe, wenn man sich gutes Wetter wünscht.
Entstanden ist der Drei'ismus lange vor der Niederlassung der Menschen, 10 000 vor der Einigung. Man sagt, Stämme im Westen Varantas' haben schon zu ihren Wanderzeiten den heiligen Dreien gehuldigt und Funde von kleinen Holzfiguren aus dieser Zeit bestätigen das. Seinen Namen erhielt der Drei'ismus jedoch erst 4000 Jahre vor der Einigung, der sich darauf zurückführen lässt, dass er drei Götter darstellt.

Die Götter:
Wie schon im Beschreibungstext erwähnt, huldigt man im Drei'ismus dem Gott der Erde, Enel, dem Gott des Wassers, Tatnel und dem Gott des Himmels, Imel. Jeder erfüllt dabei seine eigenen Aufgaben und wird je nachdem um was es geht angebetet. Enel ist dabei der Hauptgott zu dem wahrscheinlich am meisten gebetet wird. Als Erschaffer der Menschen und allen Lebens kann man ihn in allen Belangen um Schutz bitten. Er gilt als barmherziger Vater der Menschheit, der als einziger Gott in der Lage ist, Seelen zu erschaffen, die somit immer ein Stück von ihm in sich tragen. Man glaubt zudem, dass das von ihm erschaffene Leben niemals sterben kann, es wird nur von Imel in andere Welten gebracht. Dargestellt wird Enel oft als alter, bärtiger Mann und es gibt viele Legenden, die berichten, Enel sei erschienen und habe den Menschen Gutes getan. Er sei unheimlich weise und gebe den Menschen, die er als seine Kinder erachte, häufig gut gemeinte Ratschläge.
Tatnel, der Gott des Wassers ist zugleich auch der Gott der Wandelbarkeit und der Heilung. Er soll in seinem Wesen unheimlich willensstark sein und wer seine Gunst erhält, soll ein längeres Leben haben. Adelige mit spitzen Ohren sind angeblich von ihm mit ihrer Langlebigkeit gesegnet. Im Gegensatz zu den anderen beiden Göttern hat Tatnel keine feste, darstellbare Form, da er als wandelbarer Gott in vielen Gestalten auftreten kann. Meist ist er ein junger, gut gebauter Mann mit freiem Oberkörper und Haar aus Algen, die seine Verbindung zum Wasser darstellen sollen. Allerdings gilt er als menschenscheu und tarnt sich daher, wenn er anderen helfen möchte. Alte Geschichten beschreiben ihn manchmal auch als Frau. Doch mit solchen Äußerungen sollte man heute vorsichtig sein, da so etwas in der heutigen Gesellschaft, in der Frauen weniger Rechte haben, als Blasphemie gelten würde.
Imel, der Gott des Himmels und der Luft gilt als launisches und ungreifbares Wesen. Impulsiv trifft er seine Entscheidungen und er soll die Freiheit über alles lieben, was auch der Grund dafür gewesen sein soll, dass er fliegende Wesen wie Vögel erschuf. Gleichzeitig ist Imel aber auch der Gott, der über die Kinder wacht und die Menschen ins Totenreich begleitet. Man sagt ihm nach ein Übergangsgott zu sein, der zwischen allen Welten frei wandeln kann. Da er sowohl mit dem Tod, als auch mit Kindern in Verbindung gebracht wird, ranken sich um den Tod von Kindern viele Mythen und Sagen. Oftmals glaubt man daran, dass das launische Wesen des Gottes nicht genug besänftigt wurden oder seinen Zorn erweckt zu haben, wenn ein Kind stirbt. In seiner Darstellung ist Imel stets ein kleiner Junge mit blondem Haar und einem frechen Lächeln auf den Lippen.

Entstehungsmythos:
Man sagt die Welt gebar einst drei Kinder in Foladrion. Enel, ihren ältesten Sohn mit der Macht Leben zu erschaffen. Tatnel, ihren mittleren Sohn, der sich allem anpassen konnte. Und Imel, ihren jüngsten Sohn, der zwischen ihren Ebenen wandeln können sollte. Die drei Brüder lebten gemeinsam im Schatten und Nichts. Sie waren glücklich, aber irgendetwas fehlte ihnen und so erschuf Tatnel das ewige Meer. Es sollte sein Zuhause werden und glich seinem willensstarken Wesen so sehr, dass es keiner zu zähmen vermochte. Im Gegenzug erschuf Imel den Himmel und die Luft, die ihm die Freiheit schenkten, die er sich immer wünschte. Doch noch immer fühlten sie sich einsam und fingen an Tiere und Wesen zu erschaffen, die ihnen Gesellschaft leisten sollten. Aber da ihre Kräfte nicht ausreichten, konnten diese Wesen nicht leben. Imel und Tatnel baten ihren älteren Bruder um Hilfe. Dieser war weise und wusste, dass es falsch war einfach irgendwelche Tiere zu erschaffen. Deshalb erschuf er zuerst die Erde und erarbeitete mit seinen Brüdern die Komplexität in der wir unsere Welt heute kennen. Nach ihrem Ebenbild erschuf Enel die Menschen und zum Schluss hauchte er allen Wesen auf der Welt das Leben ein. Die Götter waren nun nicht mehr einsam, hatten aber auch eine große Verantwortung in ihrer neuen Aufgabe. Sie wachten über ihre Schöpfungen und besonders stolz waren sie auf die Menschen. Im Laufe der Geschichte erschienen sie immer wieder, um ihnen zu helfen oder besonders gläubige Menschen zu belohnen.

Anbetungsstätten & -arten:
Da der Drei'ismus so weit verbreitet ist, gibt es auch sehr viele Arten den Göttern zu huldigen. Man erbaute in der ganzen Welt große und prächtige Tempel, die Orte der Ruhe und des Friedens darstellen. Jeder Mensch ist in ihnen willkommen und die Spenden, die in ihren Anbetungsdiensten gesammelt werden, werden genutzt um den Drei'ismus zu stärken und den Armen zu helfen. Die Tempel sind bekannt dafür Essen an Obdachlose zu verteilen und Waisen in ihren Reihen aufzunehmen. Drei'istische Priester genießen ein hohes Ansehen in ganz Varantas, verzichten sie doch komplett auf Reichtum und eigenen Besitz, um den heiligen Dreien zu dienen. Sie gelten als Helfer und sogenannte Wanderpriester reisen durch die Welt, um den Glauben zu verbreiten und den Menschen zu helfen. Dabei erhalten sie ihre Unterkünfte und Mahlzeiten entweder in den großen Tempeln oder bei den ansässigen Bürgern, denn kein anständiger Bürger des Menschenreichs würde einem drei'istischen Priester ein Bett und eine warme Mahlzeit verwehren. Erkennbar sind die Priester übrigens an ihrer weißen Robe, in welche die Symbole der drei Götter eingestickt sind und einem Siegelring, welcher das Symbol Enels trägt.
Der bekannteste und größte Anbetungsort ist der große Tempel in der Kronstadt. Dort lebt der Hohepriester, auch der 'Sohn Enels' genannt, der das Oberhaupt der Priester darstellt und eine verwaltende Position einnimmt. Man sagt das Licht Enels persönlich scheine auf ihn und ernenne ihn damit in diese Position - hinter verschlossenen Türen wird er jedoch von den ältesten Priestern im Tempel gewählt, da man nicht immer einen eindeutigen Hinweis von Enel erhalten kann. Dennoch kann es immer zu Verzögerungen kommen wenn ein Sohn Enels stirbt, da die Wahlen sich teilweise lange ziehen. Der Hohepriester ist ein gern gesehener Gast in Adelshäusern. Sein weiser Rat und seine heilige Verbindung zu Enel machen ihn zu einem einflussreichen Mann in ganz Varantas, denn wer seine Zustimmung hat, hat auch einen Großteil des Volkes auf seiner Seite. Dabei ist etwas unklar wie viel Einfluss er auf die regierenden Dynastien hat. Das Volk glaubt fest daran, dass er die Welt zu einem besseren Ort macht, doch auch hier läuft viel hinter verschlossenen Türen ab. Böse Zungen behaupten er sei nur ein Spielball der Adligen.
Nebst der Möglichkeit in den Tempeln zu beten, seine Taten zu beichten oder an den großen Anbetungsdiensten teilzunehmen, findet man auch im Alltag viele Symboliken des Drei'ismus. So sind viele Brunnen mit einer kleinen Statue von Tatnel versehen oder tragen seine Symboliken, über der Haustür von Gläubigen findet sich eine Abbildung von Enel oder ein Zitat von ihm und es gilt als besonders glückbringend, wenn über dem Kinderbett Imel wacht. Das gemeine Volk klammert sich förmlich an diese kleinen Dinge, die ihnen Halt geben und ihren Glauben unterstützen. Man sagt die Götter erhören Gebete, ganz gleich wo auch immer sie gesprochen werden.
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BeitragThema: Re: Glaubensrichtungen   Glaubensrichtungen EmptyMi Feb 28, 2018 4:59 pm

Ahnenglauben
"Wir huldigen nicht nur unserer lebenden Familie!"

Bezeichnung: Der Ahnenglauben
Ursprung: Die Nordberge, um genau zu sein von den Zwergen
Ausbreitungsbereich: Kaum noch
Häufigkeit: Sehr selten

Beschreibung:
Unter den Zwergen glaubte man nicht an Götter oder solchen Humbug. Viel mehr glaubte man an große Persönlichkeiten und daran die Familie zu ehren. Zudem war man fest davon überzeugt, dass die verstorbenen Ahnen stetig über die Zwerge wachten. Familien mit einer langen Geschichte waren daher besonders angesehen unter den Zwergen, da man glaubte, sie haben viele Ahnen, die über sie wachten. In jedem Zwergenhaushalt gab es einen kleinen Schrein, an dem jeden Morgen zu den Ahnen gebetet wurde. Das waren nicht immer Bitten und Wünsche um Kraft oder ähnliches. Nein, vielmehr war es ein Ritual, bei dem man eine Kerze anzündete und seinen Vorfahren Respekt zollte.
Ein Ahne, zu dem fast jeder betete, war Torwalt Stahlschmied, erster König seines Namens und einer der größten Anführer der zwergischen Geschichte. Jedes Kind kannte seinen Namen und es gab unzählige Geschichten über seine Heldentaten. Zu seinen Ehren erbaute man in den Minen einen einzigen riesigen Obelisken, welcher noch heute im Thronsaal aus der Asche empor ragt.
Es war jedoch durchaus möglich, die Ahnen zu erzürnen. Wer seiner Familie Schande brachte, Schwäche zeigte oder respektlos gegenüber den Ahnen war, von dem wandten sie sich ab. Die Ignoranz machte Zwerge angeblich anfällig für Unglück und nur wer Busse tat und sich den Respekt der Ahnen zurück verdiente konnte sich davon befreien. Bei den Ahnen in Ungnade gefallen zu sein, bedeutete zudem auch bei den Zwergen selbst sein Ansehen zu verlieren.

Heutige Auslebung:
Der Ahnenglauben ist so gut wie verschollen. Da die Zwerge keine Aufzeichnungen über ihren Glauben anlegten, sondern ihn von Generation zu Generation weiter erzählten, ist es heutzutage sehr schwer herauszufinden, wie man den Glauben damals gelebt hat. Dennoch verspüren die wenigen verbliebenen Zwerge noch heute immer wieder die starke Verbundenheit zu ihren Vorfahren und ganz intuitiv bitten viele von ihnen ihre Ahnen um Schutz.
Was bleibt sind die Anbetungsstätten des Ahnenglaubens. Man weiß zwar nicht mehr was sie bedeuten, doch überall in ganz Varantas stehen einige große Steine. Offensichtlich wurden sie bearbeitet und absichtlich auf freien Flächen platziert, da solch mächtige Steingebilde und Anordnungen nicht von der Natur erschaffen werden konnten. Zudem sind in diese Steine häufig fremde Symbole gezeichnet, die man Runen und somit die Schrift der Zwerge nannte. Betritt man eine solche Steinanordnung, kommt bei den meisten ein andächtiges Gefühl auf. Ganz so, als sollte man diesen Ort besser nicht entweihen.
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BeitragThema: Re: Glaubensrichtungen   Glaubensrichtungen EmptyMi Feb 28, 2018 9:47 pm

Die Seewache
"Die See ist unsere Heimat, unser Leben und unsere Geliebte."

Bezeichnung: Die Seewache
Ursprung: Die Eiswüste
Ausbreitungsbereich: Die Eiswüste & Tirastir
Häufigkeit: Selten

Beschreibung:
Lange bevor der Drei'ismus in den Norden einzog, glaubten die Menschen an die alten Götter und vor allem an ihre Geliebte: Die Göttin der See. Die Seewache war eine Vielgötterei, denn man glaubte an mehrere Götter. Jeder Gott war für etwas zuständig und im Gegensatz zu anderen Religionen wurden die Götter stark vermenschlicht. Sie waren mächtig, aber nicht unbesiegbar und führten teilweise auch untereinander Kriege. Einer dieser Kriege soll der zwischen dem Land und der See gewesen sein, da der Landgott Nyr die Seegöttin Neelery verschmähte. Aus Rache sollte sie nun ewig gegen das Land donnern und es nach und nach zu Sand verarbeiten. Das war auch ein maßgeblicher Grund, warum sich die Nordmänner lange Zeit nicht niederließen. Sie glaubten zu lange von der See getrennt zu sein würde diese erzürnen. Und als man sich schließlich in einer der unwirtlichsten Gegenden Varantas' ein Leben aufbaute, versuchte man noch immer so häufig wie möglich das Land zu verlassen.
Neben der See verband der Glaube auch mit der Natur. Beispielsweise mit Tieren, ganz besonders mit den Raben, oder bestimmten Kräutern. Man kann durchaus behaupten, dass die Seewache (kurz gerne auch 'die Wache' oder 'der alte Glaube' genannt) ein sehr wilder Glaube war. Rituale, Tier- oder sogar Menschenopfer waren keine Seltenheit. Krieger bemalten beispielsweise vor einem Kampf ihre Gesichter mit dem Blut ihrer Frauen und Kinder, um ihre Unterstützung mitzunehmen. Nicht selten trank man Alkohol oder nahm Kräutermischungen zu sich, um den Göttern näher zu sein. Ebenso war Sexualität ein sehr offenes Thema unter den Seefahrern. Mann und Frau gingen zwar den Bund der Ehe ein, aber durch die langen Abwesenheiten sah man es bei weitem nicht so eng wie in der heute üblichen Kultur. Liebe war etwas Freies und körperliche Nähe gehörte dazu.
Ein weiterer großer Unterschied zum Drei'iusmus und der heutigen Kultur war die Rolle der Frau. Zwar nahm man sie in der Regel nicht mit auf das Schlachtfeld, schließlich gebar die Frau Kinder und war somit das wertvollste Gut in einer unwirtlichen Gegend, aber eben wegen diesem Wert wurde sie ganz anders behandelt. Frauen waren weise Ratgeberinnen, hatten nicht selten die Position der Rabenruferinnen inne und ihnen gehörte mit dem Niederlassen das Heim. Kam ein Seefahrer also nach Hause, hatte er nach den Regeln der Frau zu tanzen, denn das Haus gehörte ihr! Willensstarke Frauen, die nicht verheiratet waren, wurden oft mit zur See genommen. Sie galten als Vertreterinnen Neelerys. Zudem war es üblich Frauen, Mädchen und Jungen von den Raubzügen im Süden mitzunehmen. Wer sich gut machte wurde in die Gemeinschaft integriert und wer sich weigerte wurde versklavt. Wobei man dabei anmerken sollte, dass keine anderen Versklavten in Varantas je mehr Rechte besitzen sollten. Vielmehr waren die Sklaven Arbeiter für ihre Herren, die im selben Haus lebten.
Wie man sieht, war mit der Seewache eine komplette Kultur verbunden. Noch heute wird diese Religion von den meisten Stämmen und Dörfern im hohen Norden praktiziert. Auch in Tirastir gibt es einige wenige, sehr alte Familien, die Teile ihrer alten Kultur nicht ablegen wollen. Allerdings gilt die Seewache im Menschenkönigreich als Blasphemie und wer sie praktiziert wendet sich gegen viele kulturellen Gegebenheiten. Kein Wunder also, dass der Drei'ismus sich mehr verbreitet hat und das die Seewache eher im Verborgenen praktiziert wird. Dabei ist nicht zu bestreiten, dass die beiden Religionen durch die Reisen der Seefahrer durchaus Einfluss aufeinander hatten. So hieß Neelery ursprünglich zum Beispiel Taneelery und wies einige Gemeinsamkeiten mit Tatnel auf. Doch das hören Angehörige beider Religionen gar nicht gerne! Mit solchen Aussagen sollte man also vorsichtig sein.

Die Alten Götter:
Die bekanntesten alten Götter, so nennt man die Götter der Seewache heute, sind Nyr und (Ta)Neelery. In ihrer Darstellung sind die beiden stets verfeindet und kämpfen gegeneinander, sind jedoch auch auf eine gewisse Art und Weise voneinander abhängig. Die beiden Götter stehen für das Land und das Meer, allerdings ist das noch längst nicht alles. Durch das jahrhundertelange mündliche Weitertragen des Glaubens wurde immer mehr zu den einzelnen Göttern hinzugefügt. Neelery war zum Beispiel die Verkörperung der See, wurde aber auch als Geliebte und Mutter angebetet. Sie war zudem Göttin der Rache und des Kampfes, eine wilde Kriegerin und liebende Frau. Nyr hingegen war ebenfalls ein Krieger, der für Mut und Stolz stand. Er befahl Ehre und wer sein Reich als Mann betreten wollte, musste sich erst einmal beweisen. Daraus entstand auch das Ritual im Norden ein Monster zu erlegen, um zum Mann zu werden. Des Weiteren war er der Gott des Blutes und des Todes, da man seine Toten schon immer an Land vergrub, damit Neelery sie sich eines Tages zurückholen könne.
Ein anderer sehr oft angebeteter Gott war Lôkk, der Gott der Raben, Herr der Lüfte, Götterflüsterer und Gott der Ernte. Er galt außerdem als besonders listig und launisch. Wer ihn erzürnte, konnte durchaus dafür sorgen, dass eine gesamte Ernte verdarb. In seiner Gunst hingegen beschenkte er Kinder und Frauen mit Visionen, die dann zu den Rabenrufern wurden.
Weitere in den Überlieferungen erwähnte Götter waren:
• Stenar, der Gott des Steines und des Schmiedens
• Treskog, der Gott des Waldes, des Lebens und der Liebe
• Oridda, die Göttin des Wortes, der Sagen und Legenden
• Fölning, der erbarmungslose Gott des Eises und der Kälte, der nach dem Leben der anderen Götter trachtete
• Djuur, die Göttin der Jagd, der Tiere, der Liebe und des Mondes
• Sol, der Gott der Sonne, der die Geschichte der Welt beobachtete und sammelte

Anbetungsstätten:
Im Gegensatz zum Drei’ismus hatten die Anhänger der Wache keine Kirchen oder Kapellen. Es gab nur kleine wandernde Schreine auf Lichtungen oder Hügeln. Sie dienten dazu, mit verschiedenen Göttern in Verbindung zu treten, sollten jedoch Nyr nicht zu viel Ehre vermachen. Viel häufiger waren prächtige aus Holz gefertigte Figuren, die am Bug der Schiffe gefertigt wurden und die Liebe zur See in vielen verschiedenen Formen darstellten. Schöne Frauen, Liebende oder manchmal sogar Fische und Fischfrauen waren üblich.
Man trug auch häufig Schmuck, der mit den Göttern verbunden war. Runensteine oder Muscheln waren besonders beliebt. In der Regel weihten die Rabenrufer diese, um eine starke Verbindung zu den Göttern zu erschaffen.

Die Rabenrufer:
Die Rabenrufer waren Priester der Seewache und diese Position fiel häufig Frauen zu, welche eine starke Verbindung zu Lôkk nachgesagt wurde. Häufig wurde die Begabung hierfür bei Kindern entdeckt und manchmal auch noch bei älteren Frauen, die später von Lôkk gesegnet wurden. Ältere Männer hingegen erhielten nur noch selten die Gabe des Rabengottes.
Die Rabenrufer verfügten über ganz besondere, spirituelle Fähigkeiten. Sie konnten mit Raben kommunizieren und durch ein besonderes Ritual manchmal sogar durch ihre Augen sehen. Sehr mächtige Ruferinnen sollten sogar Einblicke in die Vergangenheit oder Zukunft erlangen können. Allerdings ist schwer zu sagen, ob sie wirklich Visionen erhielten oder aufgrund von Kräutermischungen halluzinierten. Klar ist jedoch, dass man sich auf das Wort der Rabenrufer verließ und häufig Entscheidungen danach fällte. Es war zudem üblich, Raben mit auf die Schiffe zu nehmen und diese Kundschaften zu lassen, um sich mit den Fähigkeiten der Rufer einen Vorteil zu verschaffen. Manche Erzählungen berichten auch davon, dass die Rufer einer alten Sprache mächtig waren, die es ihnen erlaubte, mit den Göttern zu kommunizieren.
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BeitragThema: Re: Glaubensrichtungen   Glaubensrichtungen EmptyDo Jan 17, 2019 10:28 pm

Dragenas Stern
"Wir ehren Mutters Opfer."
Bezeichnung: Dragenas Stern
Ursprung: Fin'nur und nähere Umgebung
Ausbreitungsbereich: Fin'nur
Häufigkeit: Sehr selten | Man kennt ihn eigentlich nur unter den Dragena

Beschreibung:
Dragenas Stern ist eine kleine Religion, die vor vielen Jahrtausenden im hohen Norden entstand. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie eine Mischung aus wahren Begebenheiten und den sich daraus entwickelten Geschichten der Dragena-Familie ist. Durch die Möglichkeit, Erinnerungen wieder erleben zu können, können die Anhänger dieses Glaubens ihrer Göttin wesentlich näher sein, als das es anderswo üblich ist.
Man glaubt an Dragena und Tanin, zwei göttliche Temconis, die gemeinsam mit der Natur und unserer Welt geboren wurden. Tanin entsprang dabei der Erde und Dragena der Luft. Sie waren Gegensätze, aber auch Geliebte. In diesem Glauben finden fast alle kulturellen Gegebenheiten der Dragena ihren Urspung: Das Beschützen des Orbisrückens, das Bewahren von Wissen und auch das Halten des Gleichgewichts. Denn Dragena galt als sanftmütig, während Tanin immer mehr dem Wunsch nach Blut und Macht verfiel. Dennoch wird auch dem bösen Gott gehuldigt, da man glaubt, keine der beiden Mächte könnte ohne die andere bestehen.

Die Götter:
Dragena und Tanin, die beiden Urvorfahren ihres Volkes. Ein Drache der Erde und eine Drachin der Luft. Gemeinsam sollen sie das Wissen der Welt gesammelt haben und sie setzten sich für Gleichgewicht ein. Sie entsprangen der Natur und waren somit keine Erschaffer in dem Sinne, sondern Eins mit allem, was uns umgibt. Auch heute, Jahrtausende nach ihrem Tod, soll ihre Präsenz vorhanden sein.
Für die Familie gilt Tanin als ihr Vater und Dragena als ihre heilige Mutter. Sie nimmt ganz klar den Hauptfokus des Glaubens ein, da sie ihnen das Leben schenkte und auch die Bluthöhlen erschuf. Ihr Körper liegt noch heute im Zentrum dieser und es ist eine große Ehre, eine ihrer Erinnerungen zu durchleben. Tanin hingegen ruht unter dem Orbisrücken und man behauptet, dass Gebirge sei auf seinen Schuppen entstanden.
Neben diesen beiden Temconis, die als Götter verehrt werden, gibt es noch andere wichtige Personen. Die ersten Kinder Dragenas. Sie waren in den Augen der Drachen zwar schon keine Götter mehr, aber als erste Kinder bildeten sie den Ursprung der Familie. Ganz besonders verehrt wird Lyone, der Sohn des Eises. Er sei der erste Eisdrache gewesen und ihm soll ein Großteil der heutigen Dragena entspringen. Doch man kennt auch die unzähligen anderen Namen der Kinder Dragenas: Kali, die Tochter der Natur, Vahina die Tochter der See, Rayko, der Sohn des Himmels, Cors, der Sohn der Nacht, Meri, der Sohn des Tages und es gibt noch viele mehr. Die Ältesten der Dragena können zu jedem Namen mehrere Geschichten erzählen und viele von ihnen ruhen wie ihre Mutter ebenfalls in den Bluthöhlen.

Entstehungymythos:
Laut den Geschichten der Ältesten und in Kombination mit den Erinnerungen der heiligen Mutter entsteht ein Mythos um das Leben Dragenas und Tanins. Das Problem dabei ist, dass die Erinnerungen Dragenas vor so vielen Jahrhunderten entstanden, dass sie sich heute in verzerrten, surreal wirkenden Visionen darstellen. Man kann vieles nicht genau benennen und daher sind Interpretationen nötig.
Man glaubt jedenfalls, dass Dragena sich mit der Entstehung der Luft und Tanin sich mit der Entstehung der Erde manifestierte. Und auch wenn es dafür keine Beweise gibt, berichten die Legenden von ihnen nicht als Temconis, sondern als Götter. So seien sie beispielsweise unsterblich gewesen und verfügten über die Fähigkeit mit ihrem Element zu kommunizieren. So konnten sie Luft und Erde um Hilfe bitten, wenn sie diese benötigten oder wurden selbst von der Natur zu Rate gezogen.
Es gibt schier unendliche Geschichten über das Leben der beiden Drachengötter. Wie sie sich das erste Mal begegneten und sofort wussten, dass sie zueinander gehörten zum Beispiel. Oder wie ihre Kinder zur Welt kamen. Viele dieser Legenden zeigen auf, wie die beiden über die Jahrhunderte hinweg Wissen sammelten und die wandelnde Welt erkundeten. Dabei wird auch eine Veränderung der beiden Götter beschrieben, die sich von dem Erlebten auf zwei unterschiedliche Arten beeinflussen ließen. Während Dragena immer sanftmütiger und neugieriger wurde, verfiel Tanin dem Streben nach Macht. Ganz besonders prägend ist die Geschichte des Falls der beiden Götter. Als sich die Erde von Tanin abwendete, da diese sich nicht von ihm unterwerfen lassen wollte, wurde der Gott unheimlich wütend. Er übte Rache und verließ seine Frau und Kinder. Dragena reiste ihm hinterher und versuchte ihn zu besänftigen, begleitet von ihrem Sohn Lyone. Als dieser sah, welche Zerstörung Tanin hinterließ, entschloss er dies nicht mehr zuzulassen. Als der Vater in den hohen Norden ging, um seiner Rache weiter zu frönen, bat Lyone das Eis um Hilfe. Dragena war verzweifelt, sie wusste, ihr Sohn tat das Richtige. Doch sie wusste auch, dass dies das Lebewohl mit ihrem Liebsten sein würde. Gefangen in einem riesigen Sturm aus Eis tobte Tanin vor Wut. Seine Schuppen wurden immer kälter und erst als er erkannte, dass er sterben würde begann er die Erde um Hilfe anzuflehen. Diese spürte Dragenas Trauer und erinnerte sich an die Verbundenheit, die sie und Tanin einmal teilten. Das brachte sie dazu ein letztes Mal einzugreifen. Die Erde öffnete einen Schlund, der den Sturm und den Drachen verschlang, und gedrängt von den beiden wütenden Mächten drückte sich der Orbisrücken aus der Erde. In ihrer Verzweiflung flog Dragena zu dem neuen Gebirge und schlug mit ihren Klauen Höhlen in sie hinein. Sie wollte zu ihrem Liebsten und mit ihm begraben sein. Doch als sie ihrem Ziel näher kam, wurde ihr bewusst, dass sie das nicht tun durfte. Sie würde Tanin und den endlosen Sturm befreien und das durften sie niemals zulassen. Sie rief nach der Luft, die ihr auch heute helfen würde. Gemeinsam versiegelten sie die Luft der tiefsten Höhlen mit mächtiger Magie, sodass jede Erinnerung ihrer Erben hier festgehalten werden würde. Auf dass jeder von ihnen den Rücken beschützen würde. Doch solch ein mächtiger Eingriff zollte seinen Tribut. Dragena opferte all ihr Blut und ihren letzten Atemzug, um die Welt und ihre Kinder zu beschützen. In diesem Moment der Selbstlosigkeit soll die Luft ihre Seele in den Himmel getragen haben und noch heute soll Dragenas Stern am hellsten leuchten.

Die Anbetung:
Unter den Dragena gibt es keine Priester, jeder ist eingeladen die Geschichte der Götter zu erzählen und über die Generationen konnten sich einige Rituale durchsetzen, die man noch heute durchführt. So ist beispielsweise das Gleichgewicht noch immer eines der höchsten Güter. Gejagt wird nur, was man auch braucht und jedes Teil eines Tieres wird weiter verarbeitet. Ebenso wird es beim Sammeln von Gütern gehandhabt. Man nimmt der Natur nur das, was man braucht und versucht immer etwas zurückzugeben. Auch das Beschützen des Orbisrücken ist eine ernste Aufgabe unter den Temconis und ihren Angehörigen in Fin'nur. Wenngleich man heute eher die Höhlen an sich beschützt, um nicht weiter aufzufallen.
Neben dem Lebensstil gibt es noch einige aktive Anbetungen. Wenn in der Nacht der erste Stern auftaucht, grüßt man diesen in der Regel still, da man glaubt es handle sich um Dragenas Seele. Zudem sind abendliche Runden am Lagerfeuer üblich, bei welchen man die Geschichten der Götter weiter trägt. Für die engsten Eingeweihten der Dragena gibt es einmal alle zehn Jahre einen ganz besonderen Moment: Man pilgert in die Bluthöhlen und versammelt sich um Dragenas Ruhestätte. Gemeinsam berührt man ihre Eiskristalle und durchlebt einige ihrer Erinnerungen.
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BeitragThema: Re: Glaubensrichtungen   Glaubensrichtungen EmptySo März 22, 2020 6:09 pm

Sumpfkinder
"Komm, tritt uns bei, folge dem geheimen Ritual..."

Bezeichnung: Sumpfkinder
Ursprung: Nimmermoor
Ausbreitungsbereich: Kleine Teile des Nimmermoors
Häufigkeit: Selten

Beschreibung:
Die Kinder des Sumpfes sind eine kleine Gruppierung von Wilden, die durch das Nimmermoor in Tirastir streifen. Sie glauben, dass der Sumpf sie geboren hat und das sie mit ihm verbunden sind. Sie beten die Geister der Natur an, vor allem die der Erde, des Wassers und der Pflanzen.
Doch ähnlich wie die Natur, sind auch diese Geister eher launischer Natur. Meistens geht es darum diese zu besänftigen und somit die Anhänger des Kultes zu beschützen. Aber die Sumpfkinder glauben auch, dass die Geister den Menschen starke Macht verleihen können.
Nicht selten opfern sie daher Tiere, ein bisschen ihres eigenen Blutes und in Extremfällen sogar andere Menschen. Dabei greifen sie seltener auf ihre eigenen Reihen zurück und entführen lieber Kinder aus umliegenden Dörfern. Aus diesem Grund sind sie in Tirastir nicht unbedingt gerne gesehen. Allein der Tatsache, dass sie das Nimmermoor bis ins kleinste Detail zu kennen scheinen, ist zu verdanken, dass die Jäger sie noch nicht ausgelöscht haben.

Geister und Anbetung:
Die Sumpfkinder glauben fest daran, dass die Natur von launischen Geistern beseelt ist. Bestimmte Namen haben sie keine, aber es reicht aus, den Zorn eines einzigen Geistes zu erwecken, um auf ewig verflucht zu sein. Ebenso stark ist jedoch auch die Gunst eines dieser Wesen.
Um der Natur nahe zu sein gibt es viele Rituale. Beginnend bei dem täglichen Gebet und Gesängen, bis hin zu den Opferungen, die meist zu besonderen Mondständen vollzogen werden. So ist der Vollmond der wichtigste Zeitpunkt, um den Geistern zu huldigen. Wer in dieser Nacht kein Opfer darbringt, kann fest mit Rache rechnen.

Neben diesen Ritualen ist es zudem üblich, sich selbst in Zustände der Nähe zu bringen. Tänze im Mondschein, Körperkontakt mit anderen Sumpfkindern, das Einnehmen von Kräutermischungen zur Sinneserweiterung und selbstverständlich die Reinwaschung durch eine Nahtoderfahrung. Hat man einen oder mehrere Geister erzürnt, kann man durch diese wieder deren Gunst zurückgewinnen.

Eine Besonderheit des Glaubens ist seine Sprache. Die Sumpfkinder haben keine eigene Sprache, aber in ihren Gebeten und Liedern verwenden sie eine Mischung aus Lauten und alten Dialekten, sodass diese befremdlich, fast schon etwas bedrohlich klingen.

Priester oder besondere Stellungen gibt es unter den Kindern des Sumpfes nicht. Sie sehen sich alle als gleich stark verbunden mit der Natur. Man munkelt jedoch, dass sie von einer Sumpfhexe angeführt werden, die sie beschützt. Dank ihrer Magie soll sie eine besonders tiefe Verbindung zu den Geistern haben.

Erste Aufzeichnungen über den Kult gab es bei den Jägern rund um das Jahr 400.
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