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 Lyss [Steckbrief]

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Lyss
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BeitragThema: Lyss [Steckbrief]   Lyss [Steckbrief] EmptySo Mai 02, 2021 10:43 pm

Lyss

Vampir

Nostra
Händlerin
Schmugglerin
Fälscherin
Name || Der Vampir hört auf mehrere Namen. Nur knapp die ersten beiden Dekaden seiner Existenz hörte er auf den vollen Namen einer Person von adliger Abstammung. In jenem Lebensabschnitt lautete die Anrede mitsamt Kosenamen und Titel Meda Lyssolimiriath "Blaeza" Reunanenn Ehouarn. Für all jene, die weder im Geschichtsunterricht noch in der Adelskunde aufgepasst haben: Die Anrede "Meda" kommt der Tochter eines Sires zu. In diesem Falle handelte es sich um die einzige Tochter des Sires Aodren "Karadog" Ehouarn, der alleruntersten Sparte der Adligen angehörend. Ihr erster Name, Lyssolimiriath, besitzt laut ihrem Kindermädchen verschiedene Bedeutungen. Einerseits könne es so viel heissen wie: Licht der Mondblüte, oder: in Ehre und Gedenken an Milos. Wer dieser Milos in dem langen und verworrenen Stammbaum sein könnte, ist ihr nach wie vor schleierhaft. Ihr Kosename "Blaeza" (das Z je nach Dialekt stumm) ist an sich nicht ein sehr schöner Name. Jedoch trifft er ein Detail ihrer Persönlichkeit treffend: Wenn sie nervös ist oder sich aufregt, verstärkt sich ihr leichtes Lispeln hörbar. Nichtsdestotrotz hat sie diesen Rufnamen noch nie gemocht. Da ist ihr der zweite Vorname um vieles lieber, auch wenn dieser sich auf körperliche Eigenschaften bezieht. Mit der Bedeutung von "klein, schwach und zierlich" nennt er ein paar ihrer Merkmale treffend - wenn auch nicht alle. Schliesslich ist da noch ihr Familienname Ehouarn. Obwohl nicht zu den hohen Sires, Fürsten und Königen gehörend ist die Familie Ehouarn seit je her Angehörige des Uradels, die schon lange ihre Sprösslinge in die Welt setzt und über andere Leute herrscht. Der Name erzählt treffend, über welches Metall die Familie einst das Monopol in der östlichen Hälfte Varantas' vor der Einigung besass; das Eisen. Mit ihrem Sitz östlich vom Fuchsberg unterstehen sie dem Verwaltungsgebiet der Familie Rotenhall.
Natürlich weiss sie noch ganz genau, woher sie stammt, jedoch hat sie ihren alten Namen verworfen. Doch nicht gänzlich. Bruchteile davon hat sie beibehalten. So stellt sie sich oft mit einem kurzen Vornamen vor, bei dem sie entweder Lyss oder Sol wählt. Sollte sie je nach Situation einen Nachnamen benötigen, kommt zu dem kurzen Taufnamen, der hin und wieder auch zu Lyssol zusammengezogen wird, van Enlon hinzu. Einzig Vampiren von Nostra liefert dieser Familienname mehr Informationen als den Normalsterblichen. In Nostra ist bekannt, dass diese vampirische Blutlinie normalerweise kurzlebige Vampire hervorbringt. Hauptgrund ist, dass die meisten Angehörigen dieser Linie zu wagemutig oder verrückt sind. Zu den Lebenden dieser Familie hat Lyss bisher nicht aktiv ein Band gepflegt. Sie läuft ihnen also höchstens zufällig über den Weg.

Alter || Geboren wurde die Tochter des Adligen am 25. des Zweiten Rahor im Jahr 940 nach der Einigung im Herrenhaus der Familie Ehouarn.
So etwas wie ein zweiter Geburtstag ist der Tag ihres Erwachens nach der Totenruhe. Dieser ist der 12. des Ersten Domhor 963 nach der Einigung. Passend zum Frühling wandelte sie wieder unter den mehr oder minder Lebenden. Sie behält zwar selbst im Auge, wieviele Jahre sie insgesamt zählt und wieviele sie in ihrem Vampir-Dasein verbracht hat, feiert aber kein Fest zu ihrem Geburtstag. Solch eine Feier scheint ihr überflüssig geworden zu sein, seit sie das Leben als Mensch hinter sich gelassen hat. Die Dauer ihrer Existenz zählt momentan 60 Jahre. Dank ihrem hohen Blutkonsum äussert sich ihr Erscheinungsbild fast immer in dem einer Frau anfangs ihrer Zwanziger.

Geschlecht || Wer sie mit einem Mann verwechselt ist wohl blind, taub und dumm. Ihre Figur ist deutlich weiblich, ihre Stimme ist - wenn auch manchmal heiser und rau - ebenso einer Frau zuzuordnen und wer sich sonst nicht zu helfen weiss, wie man erfährt, welchem Geschlecht Lyss zuzuordnen ist, ist wohl kaum mit Intelligenz gesegnet. Sprich, sie ist weiblich.

Geburtsort || Ehouarn'sches Anwesen, welches östlich des Fuchsberges am Ufer des Ytul liegt.

Clan || Nostra

Beruf || Händlerin, Schmugglerin und Fälscherin, mit diesen drei Beschäftigungen sorgt sie nicht nur für sich, sondern trägt auch zum Unterhalt Nostras bei. Wie so viele Vampire begann sie ihre berufliche Tätigkeit als Händler. Allzu einfach war es nicht, schliesslich ist sie eine Frau. So hat sich rasch ihre Tätigkeit als Schmugglerin hinzugesellt, um sich in der Anfangsphase als Händlerin über Wasser halten zu können. Mit dem Erwerb neuer Fähigkeiten fälscht sie nun auch Papiere für ihre Klienten - was die Menschen nicht alles gefälscht haben wollen. Im Übrigen handelt sie mit qualitativ hochwertigen Stoffen und hat vor allem bei Seide und Spitze ihre Hände im Spiel.

Glaube || Lyss wurde traditionell im Glauben an die drei Götter erzogen. Als Kind und junge Frau war sie eine brave Anhängerin dieses Glaubens und hat ihn nie gross in Frage gestellt. Geändert hat sich ihre Einstellung zum Drei'ismus - und Religionen im Allgemeinen - als sie schwierige Zeiten durchging. Sie hat jeglichen Glauben verworfen, nachdem sie als Vampir erwachte. Sie war schliesslich tot gewesen und weder Imel noch einer seiner Begleiter hat sie ins Jenseits geholt. Seither scheint ihr jegliche Ausübung einer Glaubensrichtung als vergebens.

Gesinnung || Auch wenn sie ein Jungvampir ist und somit noch nicht alle Geheimnisse Nostras kennt und sich nach wie vor weiter in die Gesellschaft einfügt, so käme es ihr nie in den Sinn, die Vampirstadt zu verraten. Sie ist Nostra so treu ergeben, wie sie sein kann und würde niemals dessen Bewohner freiwillig in Gefahr bringen. Lieber würde sie jegliche Geheimnisse mit ins Grab nehmen, anstatt sich zu verplappern. Sie fühlt sich den Menschen überlegen und kommt nicht umhin, auf viele von ihnen herabzusehen.

Aussehen || Lyss gehört zu den kleineren Leuten. Mit ihren 1.38 m fällt es ihr deutlich einfacher, in einer Menge zu verschwinden. Ihre Figur hat sich während ihrer Pubertät sehr verändert. War sie anfangs noch ein schmales, zierliches Ding, so hat sie während jener Zeit deutlich an Rundungen zugelegt. Ihr Gesicht ist rund und voll und auch die klare Andeutung eines Doppelkinns lässt sich nicht abstreiten. Ihre Hüften wurden schon bald als "gebärfreudig" bezeichnet und sie hat ein Speckröllchen am Bauch. Sie hat ein Stupsnäschen, runde, grosse Augen und volle Lippen. Im Grunde hat sie haselnussbraune Augen, jedoch kommt es inzwischen nicht selten vor, dass sie sich blutrot färben. Ihr langes Haar, das von Natur aus leicht gewellt ist, ist von blonder Farbe und sie hat es oft in einer Hochsteckfrisur zusammengenommen. Kräftiges Durchbürsten reicht zumeist aus, um ihr Haar zu glätten. Neben ihrer rechten Augenbraue hat sie ein Muttermal. Ihre Haut ist blass und somit ist es sehr gut sichtbar, wenn ihr das Blut in die Wangen schiesst. Dank ihrer adliger Abstammung kann sie auch, wenn auch kurze, so doch spitze Ohren vorweisen. Ausserdem hat sie eine genetische Fehlbildung; sie hat jeweils vier Zehen an ihren Füssen. Später hat sich mit der Verfärbung der Augen eine andere Veränderung hinzugesellt: die Vampirzähne. In ungenutztem Zustand bemerkt man wohl nur bei ganz genauem Hinstarren, dass die oberen Eck- und äusseren Schneidezähne leicht spitzer sind als die anderen Zähne. Bei Einsatz werden sie doch sichtbar länger.

Kleidungsstil || Die Vampirdame hat eine deutliche Vorliebe für Kleider jeglicher Art. Am meisten trägt sie die ihr so gewohnte Kleidung aus ihrer Jugendzeit. Also Kleider mit Korsett, weiten Röcken mit viel Stoff und Stickereien und deutlichem Ausschnitt. Hierbei mag sie rote Farben und helle Töne von Blau sowie Weiss ausserordentlich. Wobei die Familienfarben Rot und Silber noch immer zu ihren liebsten gehören. Jedoch sind solche Farben zu auffällig für eine gewöhnliche Händlerin und sie greift dadurch die meiste Zeit auf dunkle und naturnahe Farben zurück wie schwarz, braun und beige. Doch der Schnitt eben jener Kleidung ist sehr wohl modisch. Obwohl sie inzwischen mit wertvollen Stoffen handelt, hält sie es für klug, sich in der Gegenwart der Kunden nicht allzu sehr herauszuputzen und verzichtet deswegen auf zu auffällige Farben. Sie lässt sich auch für andere Kleidungsstile begeistern und muss nicht immer in einem Rock unterwegs sein. Ausserdem hat sie kein Problem damit, nackte Haut zu zeigen. Bei angenehmen Temperaturen kann es also vorkommen, dass Lyss spärlich bekleidet in Nostra unterwegs ist. Im Gegensatz dazu trägt sie an der Oberfläche immer eine Kopfbedeckung, um sich von der Sonne zu schützen, egal ob das eine Mantelkapuze sei oder ein Hut mit Schleier (weimao).
Sie mag das eine oder andere Schmuckstück, muss aber nicht über und über damit behangen sein. Einzig eines trägt sie immerzu. Nämlich den Schmuck, der ihr überreicht wurde, nachdem ihre Bemühungen für Nostra als genügend erachtet wurden. Es handelt sich dabei um drei Ringe, die mit schmalen Kettchen verbunden sind. An den beiden Kettchen ist jeweils ein kleines Plättchen angemacht, auf denen der Grossteil der Runen steht.

Erster Eindruck || Der erste Eindruck hängt in vielen Fällen mit Lyss' Körpergrösse zusammen. Es ist schon mehr als einmal passiert, dass sie mit einem "Nein, seid Ihr aber klein, wie niedlich" begrüsst wurde. Nicht zu ihrer Freude, aber dies wusste sie schon immer mit einem zuckersüssen Lächeln zu überspielen. Auch heute noch trägt sie oft bei einem ersten Treffen ein Lächeln zur Schau. Wobei sich dieses besser als ein kleines Grinsen, einem hinterhältigen Gekicher nahe beschreiben lässt. Sympathisch ist sie damit bestimmt nicht sehr vielen Leuten. Ihre heisere Stimme mag vielleicht Fragen aufwerfen, doch sie scheint es keineswegs zu beirren. Ihre Bewegungen sind präzise und auch ihre Wortwahl scheint beherrscht zu sein, was vermuten lässt, dass sie eine Person ist, die sich unter Kontrolle hat. Aber erste Eindrücke können bekanntlich täuschen.

Eigenschaften || Im ersten Augenblick scheint Lyss eine gefestigte Persönlichkeit zu sein - ausser man trifft sie gerade während einer ihrer Trinkgelage oder ähnlichem geradezu irrem Zustand an. Sie weiss sehr wohl, wie man sich anständig und normal verhält, das hat sie schliesslich als Tochter aus adligem Hause gelernt, doch diese Seite kramt sie nur hervor, wenn es ihr zum Vorteil dient. Sprich, in der Gesellschaft von Menschen versucht sie ihre beste Seite zu zeigen. Wobei hin und wieder ihre irrationale, gar verrückte Seite hervorblitzen kann. Es ist kein einfaches Unterfangen, sie mit ein paar wenigen Begriffen zielgenau zu kategorisieren.
In der Gesellschaft da draussen, unter Menschen, bemüht sie sich angepasst zu sein und dem Bild zu entsprechen, dass die Leute von ihr haben wollen. Somit lässt sich ein schauspielerisches Talent vorweisen. Wobei hierfür ihre grösste Inspiration ihre Kindheit und Jugendzeit ist. Sie weiss noch gut, wie die Menschen ticken und hat sich in den vergangenen Jahren als Händlerin neue Verhaltensmuster angeeignet, die sie zur Schau stellen kann, um als normal durchzugehen. Innerhalb der vergangenen Jahrzehnte hat sie auch ihr rhetorisches Geschick geübt und kann auf viele verschiedene Sprachstile zurückgreifen und sich dem Milieu, in dem sie sich gerade aufhält, sprachlich anpassen. Somit gibt sie sich als des Öfteren als die umgängliche, bezaubernde Händlerin, die sich für jegliche Vorlieben ihrer Klienten interessiert. Was bedeutet, dass sie sich innerlich häufig langweilt oder gedanklich über ihr Gegenüber lustig macht. Nicht selten bedient sie sich auch der Masche der schweigsamen, dunkel gekleideten, möglichst mysteriös erscheinenden Händlerin und neue Kunden für sich zu begeistern. Man kann zu recht sagen, dass sie in der Gegenwart von Menschen, egal ob bei potentiellen Kunden oder Leuten der oberen Schichten, ihre beste Seite zeigt und somit recht erträglich ist. Vielleicht könnte man diese Facette an ihr aufrichtig gerne haben.
Doch die Realität zeigt, dass sie sich dieser Maske entledigt, wenn sie nicht mehr gebraucht wird. Tatsache ist, dass sie eine ausgeprägte Abneigung gegen Autoritäten entwickelt hat. Sobald sie also einen Vorgesetzten oder ähnliches hat, wird nicht die Rede davon sein, dass sie sich ohne Widerrede oder Murren diesem fügen würde. Stattdessen fürchtet sie sich nicht, gegen Richtlinien zu verstossen und Befehle zu missachten, dies tut sie gar eher mit einem desinteressierten Schulterzucken. Der Gedanke, jemanden über sich zu haben, dem sie folgen muss, gefällt ihr nicht. Sie fügt sich einzig, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sieht. Hierbei zeigt sich eine nicht übersehbare Starrköpfigkeit und Widerstandskraft. Sie ist somit jemand, den man unweigerlich zu einem Aufstand gegen Obrigkeiten hinzugewinnen kann.
Lyss ist tendenziell ein Einzelgänger und scheint sich nicht sehr viel aus Beziehungen zu machen - ausser denjenigen, die ihr Geld einbringen. Nichtsdestotrotz ist sie für mancherlei Gespräche zu haben, vor allem für hinter vorgehaltener Hand verbreiteten Verleumdungen. Sie macht sich einen Spass daraus, den Ruf anderer Leute zusammen mit anderen oder im Alleingang zu beschädigen. Mit ihrem Interesse an Ränkespielen und Geheimnistuerei fühlt sie sich in der Welt der Adligen tatsächlich pudelwohl. Sie kennt keine Skrupel. Wenn es sein muss, zieht sie andere Leute über den Tisch, verbreitet ohne Reue Lügen und schreckt auch nicht davor zurück, jemandem Leid zuzufügen. Auch wenn es nur zur eigenen Belustigung sein sollte. Anders als in anderen Situationen hat sie kein Problem damit, wenn sie diejenige ist, die eine Person zum Bluten bringt. Sie hätte genauso wenig ein schlechtes Gewissen, wenn sie jemanden eine Freundschaft vortäuschen würde, nur um diese Person dann zu hintergehen. Angesichts dessen trifft die Bezeichnung "falsche Schlange" auf sie zu. Es ist nicht so, dass sie ein Ziel verfolgt, aber wo möglich Chaos zu stiften, ohne sich selbst, ihr Geschäft und Nostra in Gefahr zu bringen, gehört zu ihren Steckenpferden. Hierbei zeigt sich ein Hang zu irrationalem, gar irren Verhalten.
Sowohl Wut als auch Trauer äussern sich in häufig unkontrollierten und unüberlegten Ausbrüchen. Da zögert sie nicht ausfällig zu werden - sowohl verbal als auch handgreiflich. An negative Folgen denkt sie dabei gar nicht und blockt fast alles andere als die aktuelle Situation aus. Ausserdem ist es gar nicht so schwierig Lyss auf die Palme zu bringen, sie hat ein Talent darin, sich provozieren zu lassen und sich aufzuregen. In zufriedenem oder fröhlichem Zustand kichert sie hauptsächlich in sich hinein, nur während grossem Glück bricht das Lachen laut und klar aus ihr heraus. Alles in allem lässt sich sagen, dass Lyss einst eine liebreizende junge Dame war, deren Verwandlung zum Vampir sie in vielen Dingen verrückt gemacht hat.

Vorlieben ||
• Nacht | Lyss mag die Nacht aus zwei Gründen; einerseits ist sie in dieser Zeitspanne ein Vampir ohne Einschränkungen, andrerseits hat jene etwas sehr Ästhetisches an sich mit den Sternen und dem Mond.
• heisse Bäder | Sie liebt es, sich während eines heissen Bades zu entspannen. Und sie wird sehr entnervt, wenn man sie dabei stört.
• Lufthüpfer | Die kleinen unschuldigen Dinger sind nun eben schlichtweg süsse Getierchen. Viel besser als Glühwürmchen.
• Prekh'an | Eine seltsame Vorliebe, aber eine tatsächlich vorhandene, beziehungsweise ein starkes Interesse an den merkwürdigen, kaum gesichteten Tieren. Lyss kann selbst nicht genau begründen, woran es liegt, doch sie ist fasziniert von den Wesen und würde sie gerne zu gegebener Zeit studieren. Vielleicht kann man so ein Ding auch zähmen?
• gesellschaftliches Geplänkel | Egal ob harmlose Neckereien untereinander oder üble Nachrede, um den Ruf einer anderen Person zu beschädigen; schon seit ihrer Zeit am Kronhof ist es ein Zeitvertreib, dem sie gerne nachgeht.
• Blut | ...und alles was in irgendeiner Form daran erinnert, also auch Wein, blaue Trauben, der Saft von Blutorangen und ähnliches.
• schöne Stoffe und Stickereien | Lyss liebt gut gearbeitete Stoffe, die man in diesem oder jenem Schnitt wunderbar zur Schau tragen kann. Und das Besticken von ganz bestimmten Stücken gehört zu ihren liebsten Freizeittätigkeiten, mit denen sie zur Ruhe kommt.

Abneigungen ||
• Tageslicht | Ihr gruselt beinahe, wenn sie einen Sonnenaufgang bemerkt. Diese Formulierung ist möglicherweise übertrieben, aber eine ihrer Schwächen verdeutlicht, wieso das Tagelicht nicht zu ihren Vorlieben gehört.
• beengter Platz | Wo ihre Bewegungsfreiheit beschränkt ist, fühlt sie sich unwohl. Ein unangenehmes Gefühl macht sich in ihr breit und nicht selten gesellt sich Brechreiz oder ähnliches dazu.
• schlechte Qualität | Im Grunde genommen bei allem, aber bei Stoffen beziehungsweise Kleidungsstücken regt sie sich bei schlechter Verarbeitung geradezu tierisch auf.
• Gelb | Lyss mag so gut wie jede Farbe. Ausser Gelb, das widert sie an. Es erinnert sie an die inzwischen verabscheute Sonne, an Urin und die dämliche Meda Hameal, die diese Farbe immerzu trug.
• Duelle & Hinrichtungen | Wo auch immer ein Duell ausgetragen wird oder eine Hinrichtung stattfindet, sie macht einen grossen Bogen um solche für manche Leute unterhaltsame Schauspiele. Es bringt nur Erinnerungen hoch, die sie am liebsten im Genuss von Blut ertränkt.
• Liebesgedichte | Dass ihr süsse und bezaubernde, in Hochstimmung versetzende Gedichte vorgetragen wurden, hatte böse geendet. Seither distanziert sich Lyss von derartiger Poesie.
• Fische | Egal ob auf dem Teller oder in einem netten Badesee, wer mag schon diese glitschigen und schluddrigen Dinger?

Stärken ||
• Stärke | Für ihre Grösse und ihr Geschlecht kann Lyss erstaunlich schwere Dinge rumschleppen. Sie verdankt die übermenschliche Kraft natürlich dem Vampirvirus. Tagsüber ist sie gemindert. (s. Vampirschwäche)
• Schnelligkeit | Der Vampir hat flinke Füsse. Zwar hat er noch nie an einem Wettrennen teilgenommen, doch er würde zu den schnellsten Teilnehmern gehören. Tagsüber kann er sich nicht mit übermenschlicher Schnelligkeit brüsten. (s. Vampirschwäche)
• einnehmend | Mit den richtigen Worten und der passenden Körpersprache kann Lyss die Leute um sich herum beeinflussen. Natürlich fällt es ihr einfacher, eine Person für sich einzunehmen als mehrere gleichzeitig.

Schwächen ||
• aufbrausend | Lyss kann sehr aufbrausend sein, was sich rasch auf ihre Wortwahl und Handlung auswirkt. Je nach Situation ist dies natürlich nicht sehr zuträglich.
• misstrauisch | Die Handvoll Menschenjahre haben ihr gezeigt, dass sie niemandem einfach so vertrauen sollte. Somit ist zu einer sehr misstrauischen Person geworden und sichert sich selbst lieber doppelt und dreifach gegen Fremde und Bekannte ab. Dementsprechend ist es auch schwierig, einen direkten Draht mit ihr aufzubauen und sie lässt auch andere Leute kaum bis gar nicht an sich heran.
• kleine Räume | Kaum etwas versetzt Lyss so in Panik wie kleine Räume. Sie beginnt zu schwitzen, ihr Atem geht unregelmässig, sie kann das Jetzt nicht von dem Vergangenen unterscheiden. Zur Ruhe kommt sie erst, wenn man sie in einen grossen Raum oder unter freien Himmel bringt.

Fertigkeiten ||
• Sticken | Seit ihrer Mädchenzeit wurde sie in Handarbeit unterrichtet und hat sich hier allem voran im Anfertigen von Stickereien hervorgetan. Mit Geduld und Präzision bringt sie aufwändige und hochwertige Stickereien zustande. Bei ausgewählten Kleidungsstücken aus ihrer Garderobe hat sie die Stickereien am Saum selbst angefertigt und trägt somit des Öfteren ein Zeugnis ihres Könnens mit sich herum.

• Poesie rezitieren | Wer Gesellschaften gibt und die Gäste unterhalten will, kann als Dame wohl kaum über Politik und Wirtschaft reden. So hat Lyss während ihrer Menschenjahre ein beachtliches Repetoire an Gedichten zusammengestellt, die sie ohne Fehler und im passenden Rhythmus vortragen kann. Das eine oder andere Gedicht hat sich in den vergangenen Jahren dazugesellt.

• Lesen & Schreiben | Hauptsächlich für das Verfassen von Briefen, das Führen des Haushaltinventars, die Ausgaben für Gesellschaften und ähnliches sowie für das Lesen von schöner Literatur wurden ihr eben diese beiden Fähigkeiten beigebracht. Lyss' Handschrift ist klein, aber energisch und geschwungen.

• Handelsgeschick | Sie ist wohl kaum sehr diplomatisch, aber handeln und feilschen, das kann sie. Sie ist knallhart, wenn sie jemand in Handelsangelegenheiten hinters Licht führen will und setzt ihre Forderungen durch. Andrerseits entpuppt sie sich als eine sehr angenehme Handelspartnerin, wenn die Beziehungen gefestigt sind und haut das Beste für beide Seiten heraus. Doch natürlich ist sie darauf bedacht, eine bessere Abmachung für sich zu entscheiden.

• Papiere fälschen | Mit den gewünschten Angaben, einer oder mehrerer Vorlagen und dem richtigen Papier und passendem Wachs, gepaart mit ihrem Können stellt sie gefälschte Papiere her. Dies kann von offiziellen Dokumenten bis hin zu persönlichen Anschriften reichen. Je mehr Beispiele einer gewünschten Schrift man hat, desto besser kann sie diese übernehmen. Auch wenn ihre Fertigkeiten im Kopieren von Schriften und Siegeln - welche sie alle selbst behält - keineswegs zu verachten sind, so übt sie sich weiterhin in der Vervollkommnung dessen.

Vampirfähigkeiten ||
• Erinnerung löschen | Lyss kann andere vergessen lassen, was gerade geschehen ist. Sie kann die Erinnerungen aus den letzten fünf bis fünfzehn Minuten löschen. Die Anwendung ist zu vergleichen damit, als blättere man in einem Buch und würde bestimmte Stellen rausreissen oder schwärzen. Lyss kann nur die Erinnerungen löschen, die mit ihr zusammenhängen. Sobald die Anwendung dieser Fähigkeit abgeschlossen ist, ist der Betroffene oft so verwirrt, dass sie sich unbemerkt aus dem Staub machen kann. (ausführlicher s. Fähigkeitenbuch)

• Affinität zum blauen Nebel | Tatsächlich ist die Affinität zum blauen Nebel den Genen der Blutlinie van Enlon gegeben. Da die Nachkommen dieser Linie, die mit nach Süden gezogen und nicht in Hegion geblieben waren, nicht mehr von blauem Nebel umgeben waren, hat sich das Wissen darum verloren - man erinnere sich daran, dass die van Enlons schneller tödlichen Problemen begegnen, als ihnen lieb ist. Die Auswirkung des blauen Nebels und das Nutzen desselben äussert sich bei den einzelnen Mitgliedern der van Enlons auf unterschiedliche Art und Weise.
Lyss muss noch mit dem blauen Nebel in Berührung kommen, um zu entdecken, dass auch sie mit einer Affinität zu dem magischen Nebel gesegnet ist. Jedoch würde sie mit Neugierde und Übung feststellen, dass ihr folgendes gegeben ist: Der Nebel hat eine beruhigende Wirkung auf sie und gibt ihr das Gefühl, dass sie sich darin verlieren kann. Tatsächlich kann sie den blauen Nebel, im Vergleich zur ganzen Masse, in geringem Volumen leiten und formen. Diese Fähigkeit führt dazu, dass sie sich mit genügend Anstrengung in den Nebel einhüllen kann und mit der Umgebung verschmilzt, ihn tatsächlich als Deckmäntelchen, als die perfekte Tarnung im Blauwald nutzen kann. Man kann also davon sprechen, dass sie eine optische Illusion erzeugt und für aussenstehende Wesen höchstens eine verdichtete Nebelschwade zu sehen ist. Zwar können mit dieser Fähigkeit die Augen getäuscht werden, jedoch nicht die Ohren. Würde sie ausreichendes Training in diese Affinität stecken, könnte sie sicherlich ein bis zwei Verbündete in die Tarnung des blauen Nebels miteinschliessen. (ausführlicher s. Fähigkeitenbuch)

Vampirschwächen ||
• Tageslicht | Obwohl der Schmuck der Stadt Nostra ihr die Möglichkeit bietet am Tag zu wandeln, fühlt sie sich in dieser Zeitspanne nicht wie sie selbst. Tatsächlich ist sie tagsüber schwächer und langsamer als sie es des Nachts ist. Zudem wirkt sich auch das Sonnenlicht negativ auf sie aus. Sie wird rasch durstig und bei direkter Einwirkung beginnt ihre Haut zu jucken, sie fängt sich ohne Schutz ebenfalls schnell einen schweren Sonnenbrand ein. Deswegen setzt sie auf ihren Weimao und Kapuzen.

• Blutgeruch | Riecht Lyss Blut, fällt es ihr nicht leicht, sich zu kontrollieren. Im Normalfall gibt sie ihrer Lust nach.

• Spiricae, der Weg des Geistes | Die Zeit in der Gefangenschaft, gefolgt von der Verwandlung zum Vampir hat tiefe Narben in Lyss' Geist hinterlassen. Somit ist sie besonders anfällig für die Spiricae. Dies äussert sich darin, dass sie entweder einem Illusionszauber oder ähnlichem problemlos erliegt und je nach Situation dieser in ihrem Geist gar albtraumhaft ausfällt, oder sie allergisch auf die Magie dieser Schule reagiert und mit Störungen ihrer Hör- und Sehsinne zu rechnen hat, die nicht mit der Wirkung des Zaubers zusammenhängen. Es lässt sich nicht hervorbestimmen, welche Folgen auftreten.
Zeitlinie ||

• 930 Geburt Derriens

• 940 Geburt am 25. des Zweiten Rahor auf dem Ehouarn'schen Anwesen

• 940 - 948 (0-8) Frühe Kindheit auf dem elterlichen Anwesen

• 942 (2) Geburt Eliez'

• 944 (4) Geburt Feliz'

• 946 (6) Geburt Gwions

• 948 (8) Geburt Henegs
• Erster Ninhor Tod Feliz'

• ab 949 (9) Unterricht in Etikette, Poesie, grundlegende Rhetorik, Handarbeiten, Lesen & Schreiben

• 950 (10) Geburt Morvannen

• 952 (12) Erster Ausflug nach Cafeld & Erlernen von Gesellschaften planen und geben

• 955 (15) Tod Morvannens, Reise nach Kronstadt

• 955 - 956 (15-16) Gesellschafterin der Meda Tréphine Hameal

• ab 956 (16) Gesellschafterin der jungen Lady Venaig Casan
• Erster Rahor Demütigung der Meda Hameal
• ab Zweitem Rahor Umwerbung durch Sier Sulien Hameal

• 957 (17) Erster Fulhor Verführung durch Sier Hameal
• Erster Domhor Duell zwischen Sier Hameal und Sier Ehouarn, Tod Derriens
• Zweiter Domhor Tod Sier Hameals, Insassin im königlichen Gefängnis

• 958 (18) Zweiter Fulhor Verurteilung zur Exekution
• Erster Domhor Anstelle der Exekution stille Gabe an die Vampire
• Zweiter Domhor Bei Überführung nach Nostra von einem van Enlon abgezweigt

• 958 - 963 (18-23) In Gefangenschaft Acar van Enlons
• Erster Domhor 963 Blutgeschenk Acars
• 12. Erster Domhor Erwachen aus der Totenstarre
• Zweiter Domhor Verschwinden Acars
• Erster Rahor Entdeckung durch Vampire Nostras, Aufnahme in Gesellschaft der Vampirstadt

• 964 (24) Einleben in Nostra

• 965 - 967 (25-27) Erste Versuche Handelsbeziehungen aufzubauen

• 968 (28) Erfährt Unterstützung von Qwen

• 969 (29) Beginnt sich im Stoffhandel zu etablieren

• 970 (30) Tätigkeit als Schmugglerin gesellt sich hinzu

• 973 (33) Zwischenfall mit einem Kunden und Tod dessen, Beseitigen der Leiche mithilfe ihrer Schmugglerfreunde

• 976 (36) Erhält Runenschmuck für ihren Beitrag an Nostra

• 977 (37) Erste Gerüchte um eine erfolgreiche Schmugglerbande, Lyss mindert Schmugglertätigkeit drastisch für eine Weile

• ab 978 (38) Übt sich im Kopieren von Schriften

• 979 (39) Erarbeitet sich einen sicheren Platz im Handel von Seide und Spitze

• ab 981 (41) Wiederaufnahme der Schmugglertätigkeiten

• ab 982 (42) Übt sich im Kopieren von Siegeln

• 985 (45) Bittet Qwen um Informationsbeschaffung um ihre Familie im Tausch gegen Stoffe

• 996 (56) Lyss vergeht sich das erste Mal an einem Vampir

• ab 997 (57) Erste kursierende Gerüchte über einen weiblichen Jungvampir, der hinterhältig andere Vampire anfällt

• ab 998 (58) Bietet Dienste als Fälscherin an

Vorgeschichte ||
Neu hier?
Wie meinst du das? Neu hier in Nostra oder im Bluthändler?
Nicht gleich so giftig, Mädchen. Dein Geruch sagt mit, dass du zur Blutlinie van Enlon gehörst.
Wieso duzt du mich? Und wieso genau weisst du, zu welcher Blutlinie ich gehöre?
Du hast damit angefangen, ich erwidere nur den Gefallen. Wir van Enlons haben eine bestimmte Geruchsnote, die sich in den persönlichen Geruch mischt. Ich würde sie überall erkennen.
Wir van Enlons?
Oh, ja, wir! Ich bin sozusagen dein grosser Bruder. Aber ich kann auch etwas anderes sein, wenn du möchtest.
Ugh!
Sehr eloquent, das mag ich. Ich bin übrigens Naol.
Und jetzt soll ich etwa deine Hand schütteln?
Dann eben nicht. Und du?
... Lyss.
Nur Lyss oder noch mehr?
Naja, Lyss van Enlon. Oder Sol.
Und nicht sehr entscheidungsfreudig, ich sehe schon.
Halt die Klappe.
Na, du willst doch einem Älteren keine Vorschriften machen.
Wie werde ich dich wieder los?
Erzähl mir 'was. Haben deine Eltern dich Lyss genannt oder du selbst?
Meine Eltern nannten mich zumeist Lyssolimiriath. Sie hatten's nicht so mit Abkürzungen. Sie haben lieber gleich Kose- und Zweitnamen mitgenannt.
Oh, schick! Deine Ohren sind länger als meine. Mehr Adlige im Stammbaum als ich, hm? Moment. Hast du Lyssolimiriath gesagt? Die Tochter der Familie Ehouarn?
Ja?
Nein, wirklich! Mädchen, die Gerüchte waren herrlich. Ich habe den Tratsch gespannt mitverfolgt. Leider hat der viel zu schnell aufgehört und ist zu anderen Dingen übergegangen. Magst du mir davon erzählen? Die Wahrheit?
Nein, eigentlich nicht.
Süsse, ich sehe deinen Augen an, dass du grosse Lust auf Blut hast. Wie wäre es mit einem Handel? Deine Geschichte gegen mein Blut. Ich habe da nämlich auch schon ein Gerücht über einen jungen, weiblichen Vampir gehört...
Wenn du mich dabei nicht die ganze Zeit mit diesem nervigen Grinsen ansiehst.
Abgemacht.
Wo soll ich anfangen?
Wo es dir gerade gefällt.

Wusstest du, dass ich nicht immer die einzige Tochter Aodrens war? Ich hatte eine kleine Schwester nebst all den Brüdern. Morvannen wurde zwei Jahre nach Feliz' Tod geboren. Sie wurde verhätschelt, auf jede erdenkliche Weise und ich war neidisch auf sie. Wie leid mir das getan hat, als sie krank geworden ist und innerhalb weniger Wochen gestorben ist. Das war kurz vor meiner Abreise nach Kronstadt. Ich sollte gemeinsam mit der Tochter eines Cafelder Adligen in die Hauptstadt reisen und als Gesellschafterin einer der Ladys am Hofe eingeführt werden. Meine Eltern hofften wohl, dass damit die Chancen für eine gute Partie höher stünden.

Hat deine Stimme schon immer so heiser geklungen?
Was? Nein! Wieso unterbrichst du mich?
Seit wann also dann?
Seit- Dazu komme ich später schon noch.
Gut, sehr gut.
Lass das Grinsen sein.

Nebst dem Ehouarn'schen Anwesen kannte ich lediglich Teile Cafelds. Du kannst dir also vorstellen, was für eine Wirkung die Kronstadt auf ein Mädchen vom Land hatte, als es in dort eintraf. Als Gesellschafterin einer jungen Lady klebte ich fast den ganzen Tag an ihr. Wie war nochmals ihr Name? Mütterlicherseits war sie mit den Rotenhalls verwandt. Meda...Meda Hameal, Tréphine Hameal. Wir haben uns gehasst. Nicht von Anfang an, aber sehr bald. Ich war nicht einmal ein Jahr in ihrem Dienst und habe dann schon an der Seite einer anderen Dame gestanden. Die frisch verheiratete Lady Venaig Casan. Venaig hat mir geholfen es Meda Hameal zurückzuzahlen. Damit hat dann die Geschichte angefangen. Die Auseinandersetzungen unter den Adligen sind giftig, hinterhältig, von Lügen und Halbwahrheiten durchzogen - ich hätte wieder Lust auf solch ein Spiel. Nun, ich hatte rasch vergessen, wie lächerlich wir Meda Hameal haben dastehen lassen, als auch schon ein Adliger auf mich aufmerksam wurde. Bei jeglichen Festen und Abendgesellschaften umgarnte er mich. Kein Ball verging, an dem er mich nicht zum Tanz aufforderte. Sein erster Eindruck war eigentlich ganz angenehm. Also schrieb ich meinen Eltern von ihm. Du kannst dir vielleicht ein Bild davon machen, dass sie ganz entzückt über die möglichen Aussichten waren. Sie hätten sich wohl nie ausmalen können, was dann tatsächlich geschah.
Er hatte von Anfang an darauf bestanden, dass ich ihn lediglich mit Titel und Vornamen ansprach. Seinen Nachnamen enthielt er mir. Was war ich auch töricht. Ich lechzte geradezu nach seiner Aufmerksamkeit, auch als Venaig mich warnte, dass ich vorsichtig sein sollte. Es war im Fulhor kurz nach den Neujahrsfestlichkeiten, als er mich da hatte, wo er wollte. Ich dachte, niemand wüsste davon, aber innert kürzester Zeit kursierten Gerüchte über ihn und mich. Er schien es zu geniessen, während ich beschmutzt war. Als ich den ganzen Inhalt der Gerüchte zu Ohren bekam, wusste ich auch wieso. Er war der Bruder Meda Hameals und ich hatte mich von ihm hereinlegen lassen. Natürlich hatte er mich nach jener Nacht fallen lassen. Venaig hielt ihre Hand über mich und liess mich an ihrer Seite bleiben. Natürlich bekamen auch meine Eltern Wind von dem Gerede. Und schliesslich auch mein Bruder. Er liess zuhause alles stehen und liegen und kam nach Kronstadt, wo er kaum angekommen Sier Hameal zu einem Duell um meine Ehre herausforderte, auf Leben und Tod. Er konnte ihm ohne Zögern das Taschentuch ins Gesicht werfen, da er sich unverzüglich eine Erlaubnis beim damaligen König eingeholt hatte. Ich hatte meinen Bruder kaum gesehen, als auch schon das Duell ausgetragen wurde. Da alles so schnell gegangen war, gab es kaum Zuschauer, eigentlich nur Meda Hameal mit ihren Freundinnen und Venaig mit mir auf der anderen Seite, nebst den Sekundanten und dem Priester. Mein Bruder war ein hervorragender Schwertkämpfer. Bis zu jenem Tag. Es ging so schnell. Sie haben sich umzirkelt, ein Schlagabtausch, zwei und dann war er aufgespiesst und überall Blut. Darrien ist wegen mir gestorben, ich habe zwei meiner Brüder auf dem Gewissen.

Lyss, bist du noch da?
... Was?
Du warst gerade ziemlich weg. Wenn du es lieber dabei belassen möchtest...
Nein, ich habe angefangen, also sollte ich auch fertig erzählen.

Meinen Eltern wurde also der tote Erstgeborene und die Nachricht überbracht, dass die Unschuldigkeit ihrer Tochter nicht hatte zurückgewonnen werden können. Inzwischen konnte ich mich bei Gesellschaften nicht mehr blicken lassen. Ich war so beschämt und am Boden zerstört. Das gehässige Gerede wurde ich trotzdem nicht los. Es verging vielleicht eine oder knapp zwei Wochen, bis Sier Hameal tot aufgefunden wurde. Vergiftet. In meinem Zimmer wurde eine Phiole mit dem restlichen Gift gefunden, das verwendet worden war. Also wurde ich in den Kerker des Kronhofes verfrachtet. Gehör schenkte mir niemand und auch Venaigs Fürsprache bewegte wenig. Ich weiss nicht einmal, ob meine Eltern persönlich oder mittels Briefen mit dem König verhandelten, aber schlussendlich wurde ich im darauffolgenden Jahr doch noch zur Todesstrafe verurteilt. Also hatte ich das Vergnügen, den Ostteil des Gefängnisses kennenzulernen. Ich blieb aber nicht allzu lange dort. Ich sah wieder Tageslicht und das nicht, weil ich zum Henkersblock geführt wurde. Ich hatte lange keine Ahnung, was alles passiert war, aber du weisst es schon. Man hatte entschieden, mich mit anderen Verurteilten den Vampiren zu übergeben. Wie anscheinend die Krone und meine Eltern übereingekommen waren, wurde mir ein schneller Tod gewährt und mein versiegelter Sarg zur Beisetzung meiner Familie überführt. Zumindest hat das Qwen später für mich in Erfahrung gebracht. In der Gruppe, die uns nach Nostra bringen sollte, war ein van Enlon dabei. Acar van Enlon. Meine Erinnerungen daran sind schwammig, doch er konnte mich von der Gruppe trennen und versteckte mich, um mich für sich allein zu haben. Ich war Tag und Nacht im Bruchteil eines Kämmerchens eingesperrt. Er nutzte mich als seine private Blutquelle. Egal was ich versuchte, ich konnte nicht fliehen. Anstatt dass seine Faszination mit mir abflachte, nahm sie nur noch mehr zu. Je mehr Zeit verging, desto sicherer war ich, dass ich es mit einem Wahnsinnigen zu tun hatte. Und dann begann das Gefasel. "Ich liebe dich, hörst du?" Und: "Ich sehe es in deinen Augen, du fühlst ebenso. Sag es mir, sag es." Wenn er einmal damit angefangen hatte, hörte er erst auf, wenn ich klein beigab. Er hat das Reden übernommen. Ich habe wohl Wochen, wenn nicht Monate so gut wie nichts gesagt. Irgendwann war alles nur noch ein Brei aus schlafen, wachen und starren, hin und wieder ein Essensbrocken. Dann war wohl Winter. Ich wurde krank und hatte hohes Fieber. Ab da kümmerte sich Acar besser um mich: warme Decken, bessere Mahlzeiten, hin und wieder eine Talgkerze. Irgendwie überstand ich die vermaledeite Krankheit und vegetierte weiter vor mich hin. Mein einziges Zeitgefühl war nur noch der Wechsel der Jahreszeiten, aber auch das konnte ich kaum mehr in einen logischen Zusammenhang bringen. An irgendeinem Tag verkündete Acar verheissungsvoll, dass nun die Zeit gekommen war. Ich wehrte mich schon Ewigkeiten nicht mehr gegen ihn. So wurde er mein Erschaffer.
Ich hatte mich erst gerade an den Gedanken gewöhnt, dass ich nun kein Mensch mehr war, als Acar von einem Tag auf den anderen verschwand. Er hatte es in der Zwischenzeit nicht für nötig erachtet, mich aus der Kammer zu lassen. Er liess mich eingesperrt. Also harrte ich einzig mit Ratten als Gesellschaft und Nahrung für ein paar Wochen alleine aus. Eine Gruppe, die auf dem Rückweg von Kronstadt war, fand mich schliesslich. In ihrer Gegenwart benutzte ich meine Stimme das erste Mal wieder zum Reden. Sie war eingerostet und wie ich im Verlaufe der Tage und Wochen feststellte, würde die Heiserkeit immer mein Begleiter bleiben. Von ihnen erfuhr ich, dass Acar gestorben war. Der Zufall - und beileibe nicht die Götter! - wollte es so, dass einer von ihnen während seiner letzten Atemzüge bei ihm war und so von mir erfuhr. Also haben sie mich gesucht, gefunden und nach Nostra gebracht. Sie haben mich etwas aufgepäppelt, mir die Regeln der Stadt eingehämmert und mich schliesslich entlassen.
Den ganzen Rest kennst du ja. Die übliche Karierre. Ein paar Jahre Probleme, ein bisschen Hilfe und schliesslich konnte ich hauptsächlich als Händlerin-

Und Schmugglerin.

- meinen Beitrag zu Nostra leisten und erhielt meinen Runenschmuck. Musstest du mir unbedingt reinreden? Geht es dich überhaupt etwas an?
Nicht wirklich. Ich habe aber auch gehört, dass dieser besagte Jungvampir nebst seinen sonstigen Tätigkeiten auch Fälschungen von Dokumenten herstellt?
Man lernt eben das eine oder andere über die Jahre hinweg, solltest du wissen. Also, rück dein Blut raus.
Über dich || Hey! Ich bin Sai, das ist mein neuer Charakter in meiner Sammlung. ;D Eigentlich war angedacht, dass sie der erste Nicht-Mensch unter meinen Varantas-Charakteren wird, aber Caen hat sich vorgedrängelt. Hie und da habe ich schon etwas über mich erzählt, aber hier dürfte es für (nicht mehr ganz) Anfang 2021 etwas aktueller gehalten werden. An meinem Jahrgang (1999) hat sich nichts geändert, an dem Fakt, dass ich Schweizerin bin, auch nichts. Im Sommer 2019 habe ich meine Ausbildung zur Buchhändlerin begonnen - nach ein, zwei Umwegen, die haben sich trotzdem gelohnt. In meiner Freizeit - oh, Wunder - lese ich gerne. Doch nicht nur das; ich liebe es auch zu schreiben, zu zocken, Serien zu gucken (hauptsächlich chinesische und koreanische), zu zeichnen und zu coden (dieser Steckbrief ist ein Beispiel). Ich geniesse ebenso gerne Zeit mit Freunden oder Nichtstun (muss manchmal auch sein, gell?). Fun Fact: Ich liebe nebst Schokolade auch Caramell, eine Kombination davon ist also wunderprächtig.

Zukünftswünsche || Mit Lyss wünsche ich mir eine grosse Eingebundenheit mit den Vampiren, egal wie viel sie aneckt oder mit den Prinzipien Nostras übereinstimmt. Mir würde es ausserdem ebenfalls gefallen, wenn sie wieder in den Adel Bretonnias eingeführt werden könnte und ein bisschen bei alltäglichen und nicht so alltäglichen Intrigen mitmischeln könnte. Im Zuge dessen würde ich es sehr spannend finden, wenn sie in irgendeiner Weise Bekanntschaft mit einem der Forscher der Krone schliesst und somit auch mit relevanten Themen bezüglich der Asche oder der Starre in Berührung kommt.

Avatar || mittels artbreeder erstellt und selbst editiert

Gesuch? || -

FSK 18? || Nein.

Regeln gelesen? || Ja.

Wenn ich das Forum verlasse || soll Lyss einfach von der Bildfläche verschwinden und vermisst werden - oder auch nicht. Wohin sie verschwunden ist, wer weiss das schon? Vielleicht hat gar der Tod sie eingeholt.



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Nyxen Arion
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Nyxen Arion


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BeitragThema: Re: Lyss [Steckbrief]   Lyss [Steckbrief] EmptySo Mai 16, 2021 4:54 pm

Heya liebe Sai! ♫

Ich denke du weißt sehr genau, was du uns hier abgeliefert hast und bist auf unsere überaus detaillierte und anspruchsvolle Kritik vorbereitet - nicht wahr? Also fangen wir direkt an :)

Lyss [Steckbrief] Wobakt12

Welch' Überraschung, nicht wahr? Wir freuen uns auf jeden Fall deine neue Charaktererrungenschaft bei uns zu begrüßen und auf deren Beitrag im zukünftigen Inplay!

Leider kann ich dir derzeit keine wirkliche Postpartner-Empfehlung aussprechen, sondern nur den Tipp, dich an die Community zu wenden und mal nachzufragen, ob du bei jemandem dazu stößen könntest, ob jemand Lust auf ein Nebenplay hat oder dir sogar einen NPC schreiben möchte. Ansonsten muss ich dich leider auf den nächsten Zeitsprung vertrösten u3u tut mir leid...
Bei Fragen oder ähnlichem, kannst du dich aber jederzeit ans Team wenden, weißt du ja ~

Liebe Grüße
die Zwillinge

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